Freitag, 25. April 2008

Umweltstudie Teil 3


Umweltstudie: dem EU Parlament vorgestellt am 26.3.08


"Wahrscheinlich krebserregend"

Bestimmte Pestizide stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen und das Erbgut zu verändern. Dabei gibt es aber noch große Erkenntnislücken. So fanden die Tester in den zehn untersuchten deutschen Weinen aus Rheinhessen, Württemberg oder der Pfalz und auch in den österreichischen Weinen zwar Substanzen, die in den USA als "womöglich" oder "wahrscheinlich" krebserregend eingestuft werden. In der EU gibt es aber bisher keine entsprechende Klassifizierung. In Weinen aus Frankreich, Italien, Chile oder Südafrika waren dagegen Pestizide nachweisbar, die auch nach EU-Einschätzung Krebs erzeugen können.

Weil die Stoffe die erlaubten Grenzwerte nicht überschritten, ist die Tragweite der Studie im Europaparlament umstritten. Die Grünen-Abgeordnete Hiltrud Breyer sprach von "alarmierenden und schockierenden Ergebnissen". Sie forderte schärfere Regeln im laufenden Gesetzesverfahren zum Verbot besonders gefährlicher Pflanzengifte. Die CDU-Europaabgeordnete Christa Klaß warnte dagegen vor falschen Schlussfolgerungen: "Nach bestehendem Gesetz sind die Weine völlig unbedenklich", sagte sie. Sollte es doch Gesundheitsrisiken geben, müsse die EU allerdings über schärfere Zulassungsverfahren nachdenken.

Auch das Pestizidaktionsnetzwerk wollte nicht so weit gehen, Weinliebhabern zum Verzicht zu raten: "Wir können niemandem sagen: Trink keinen Wein mehr", sagte PAN-Mitarbeiter Elliott Cannell. Allerdings seien alle Weinbauern aufgefordert, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich zu drosseln. Nach PAN-Angaben werden auf Europas Weinstöcken 20 Prozent aller eingesetzten Pestizide versprüht - dabei stehen sie auf gerade einmal drei Prozent der landwirtschaftlichen Anbaufläche.

Quelle: hda/AFP URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,543553,00.html
Erich Hartl
hartl@weinpur.de
www.biowein-pur.de


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