Freitag, 24. April 2009

Auswirkungen von Oidium und Peronospora im konventionellen und im Bioweinbau

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Mehltau (Oidium) und Falscher Mehltau (Peronospora) sind die gefährlichsten Pilzerkrankungen der Rebstöcke.

Bei Mehltaubefall bildet sich auf Trauben und Blätter ein weißgrauer Schimmelbelag. Als Folge platzen die Beeren auf, bei feuchter Witterung beginnen die Beeren zu faulen. Daraus erzeugter Wein schmeckt schimmlig.

Falscher Mehltau (Peronospora) entsteht bei feuchter Witterung und zeigt sich am Anfang mit gelblichen Flecken auf der Blattoberseite der Reben, später mit einer weißen Pilzschicht auf der Blattunterseite. Nach einigen Tagen verfärben sich befallene Blätter gelb-braun und fallen ab. Die Entwicklung und Reifung der Beeren wird gestoppt, sie schrumpfen und trocknen völlig ein. Bei starkem Befall kann eine komplette Ernte verloren gehen.

Gegen Oidium und Peronospera geht man im konventionellen Weinbau chemischen und chemisch-systemischen (wirken innerhalb der Pflanze) Fungizide vor. Biowinzer dürfen Kupferpräparate und Tonerdepräparate gegen Peronospera und Schwefelpräparate gegen Oidium verwenden. Beiden Fraktionen sind die möglichen Maßnahmen und Folgen gut bekannt, es kommt zu Verlusten und zu Qualitätsminderungen der Weine.

Weniger bekannt ist, dass mit chemischen Fungiziden behandelte Trauben sehr dicke Beerenschalen und ein festes und hartes Fruchtfleisch entwickeln. Da solche Trauben durch Pressen nur wenig Saft liefern, fügt man der Maische Enzyme bei, die das Fruchtfleisch wieder flüssiger, „pressbarer“ und somit ergiebiger zu machen.

Erich Hartl
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